Meldungen aus dem Bezirksverband Niederbayern
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Erstmals Veteranentag in Freyung

Vertreter aus Politik und Gesellschaft würdigen die Leistung der Veteranen in ihren Ansprachen und Ehrungen

Auszeichnung Verdienstspange in Silber für Angehörige der RK Freyung auf dem ersten Veteranentag, von links nach rechts: Dr. Dario Vidojković, Bezirksgeschäftsführer Oberpfalz/Niederbayern, Stabsfeldwebel Gordon Pawlik, Reinhard Toso, Manfred Schlutz und Sebastian Schlutz. Rainer Rathmann

Auf Beschluss des Bundestages wurde im April 2024 die Einführung eines deutschlandweiten Veteranentages mit großer Mehrheit beschlossen, um die Bedeutung und die Leistung der Veteraninnen und Veteranen der Bundeswehr für Frieden, Freiheit und Demokratie zu würdigen und ihnen seitens der Gesellschaft dafür zu danken. Heuer wurde der Veteranentag erstmals in Deutschland öffentlich begangen, so auch das erste Mal in Freyung. Nach einem Festgottesdienst und einem Standkonzert verlagerten sich die Feierlichkeiten in das Freyunger Kurhaus, wo sich neben zahlreichen Veteranen auch Vertreter aus Politik und Stadtgesellschaft einfanden.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Helmuth Eberle, Vorsitzender der SKK Freyung, der die Veranstaltung auch organisierte. Die Stadt Freyung übernahm die Durchführung im Kurhaus gemeinsam mit dem Landkreis. Der Freyunger Bürgermeister und niederbayerische Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich freute sich über die rege Teilnahme an diesem ersten Veteranentag. Die Teilnahme aus Politik und Gesellschaft zeige nämlich die Anerkennung für die Leistung der Veteranen. Da die Bundeswehr jedoch seit jeher ein fester Bestandteil im Landkreis sei, stelle sich für ihn die Notwendigkeit eines gesonderten Veteranentages nicht, denn man wisse die Bedeutung der Bundeswehr bereits seit langem in der Region sehr zu schätzen. Auch ging Dr. Heinrich auf die aktuellen Kriege in der Welt ein, und betonte, Frieden sei keine Selbstverständlichkeit.

Veteranen wichtig für die Gesellschaft

Die stellvertretende Landrätin Helga Weinberger unterstrich, dass die Bundeswehr Teil der Gesellschaft sei, und zu den Soldaten bestehe ein besonderes Vertrauensverhältnis. Der Standort der Bundeswehr sei darüber hinaus ein Gewinn für die Region, auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Der Initiator des Veteranentages in Freyung, der Freyung Kommandeur Oberstleutnant Dr. Dan Tomuzia seinerseits dankte in seiner Ansprache Eberle zu der Organisation und rief dazu auf, die Leistungen der Soldaten noch stärker als bisher zu würdigen, denn die Streitkräfte seien ein Garant für Frieden und Freiheit. Der Hauptredner des Tages, der Präsident des Bayerischen Soldatenbundes BSB 1874 e. V., Oberst a. D. Richard Drexl, unterstrich seinerseits die Wichtigkeit der Veteranen für die Gesellschaft und plädierte für die Wiedereinführung der Wehrpflicht. Denn Veteranen haben nicht nur eine Uniform getragen, sondern etwa zu Zeiten des Kalten Krieges für Wehrhaftigkeit und damit auch für den Frieden gesorgt, etwas, das auch heute leider wieder wichtig geworden sei. Drexl erinnerte auch an die 3300 Angehörigen der Bundeswehr, die seit der Gründung der Bundeswehr bis heute ihr Leben im Dienst verloren haben, darunter 119 Soldaten bei Einsätzen.

Nach den Ansprachen ging es zu den Auszeichnungen über. In einem wahren „Ehrungsmarathon“ wurden Angehörige u. a. des Verbandes der Reservisten der Bundeswehr (VdRBw), der Bayerischen Soldaten- und Kameradenvereinigung (BKV) und des BSB 1874 e. V. ausgezeichnet. Im Anschluss daran berichtete Dr. Dario Vidojković, Bezirksgeschäftsführer der Bezirksverbände Oberpfalz und Niederbayern im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., von der Arbeit des Volksbundes und dankte allen Sammlerinnen und Sammlern für die große Unterstützung bei der jährlichen Haus-, Friedhofs- und Straßensammlung. Man habe sich zwar letztes Jahr sogar bei der Sammlung um gut 4.500 Euro auf insgesamt gerundet 239.000 Euro steigern können, hob er hervor, betonte aber zugleich, dass man sich aufgrund der zahlreichen Krisen der letzten Jahre und auch der Gegenwart, welche den Volksbund ebenfalls in Mitleidenschaft zogen, aktuell in einer Transformation befinde. Das zeige sich etwa an der Übergabe des deutschen Soldatenfriedhofes in Wien an die Republik Österreich, ein anderes Beispiel sei die Schließung des Unterkunftsbetriebes der Jugendbegegnungsstätte in Lommel (Belgien). Darum sei auch die anhaltende Unterstützung des Volksbundes weiter dringlich und essenziell, unterstrich Dr. Vidojković.

Sodann verlieh er an Stabsfeldwebel Gordon Pawlik, Reinhard Toso sowie an Manfred und Sebastian Schlutz, alle von der RK Freyung, für ihre Verdienste bei der Kriegsgräbersammlung die Verdienstspange in Silber mit Urkunden. 

Text: Dr. Dario Vidojković